
BRANDSCHUTZERZIEHUNG
Jährlich kommen in Deutschland ca. 120 Kinder durch Rauch und Flammen ums Leben
hinzu kommen noch eine ehrhebliche Zahl an Brandverletzungen mit teils lebensgefährlichen Folgen. Eine Frühzeitige und kindgerechte Brandschutzerziehung kann lebensrettend sein. Ziel der Brandschutzerziehung ist den Kindern frühzeitig die Gefahren des Feuers und des Rauches aufzuzeigen und ihnen richtiges Verhalten im Gefahrenfall beizubringen.
Neben den Aufgaben der Feuerwehr wird auch darauf eingegangen
Was brennt? – Was brennt nicht? und anschließend anhand von Bildern erklärt wie Brände entstehen können.
Schwerpunkt der Ausbildung ist das richtige Verhalten im Brandfall,
die Kinder lernen z.B. dass sie sich nicht verstecken sollen und wie sie sich verhalten sollen wenn es doch einmal brennt.
Aber auch wie sie einen Notruf absetzen ist Bestandteil der Brandschutzerziehung.
Die Feuerwehr Löwenstein verfügt über ein so genanntes Rauchhaus in dem eine Verrauchung simuliert werden kann, dieses zeigt eindrucksvoll wie schnell sich Rauch in einem Raum ausbreitet.
Lernspiele für Kinder
Hier stellen wir Ihnen kostenlos Lernspiele für Kinder zur Verfügung.
Wenn Sie spielerisch mit Ihren Kinden selbst ein wenig Brandschutzerziehung durchführen möchten können Sie sich die kostenlose PowerPoint Präsentation „Lernen mit Karsten“ herunterladen.
Lernen mit Karsten ist eine PowerPoint Präsentation für Kinder. Sie sollte von Kindern gespielt werden, die lesen können. Spielerisch werden die Kinder auf Gefahren durch ein Feuer aufmerksam und erlernen das richtige Verhalten im Brandfall.
Die Powerpoint Präsentation „Lernen mit Karsten“ ist eine Produktion von brandschutz-kompakt
Quelle: Bild www.merten.de Rubrik: Rauchmelder
BRANDGEFAHR IM KINDERZIMMER
Nur eine einzige kleine Kerze reicht aus, um in wenigen Minuten ein komplettes Kinderzimmer in Flammen aufgehen zu lassen.
Spielzeug, Dekoration, Matratzen, Polster- und Gardinenstoffe sowie elektronische Geräte im Kinderzimmer brennen lichterloh und rasend schnell. Nicht selten kommt es durch Unachtsamkeit oder wegen der Experimentierfreude von Kindern zu schrecklichen Wohnungsbränden, die für die Betroffenen oft tödlich enden. Das sind die wesentlichen Ergebnisse einer Untersuchung zu Brandgefahren im Kinderzimmer, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) bei der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) in Auftrag gegeben hatte.
Vor allem die zunehmende Verbreitung von Kunststoffen ist für die schnelle Brandausbreitung verantwortlich. Laut Feuerwehr bleiben im Normalfall nur zwei bis vier Minuten Zeit, um bei-spielsweise das Kinderzimmer zu verlassen, wenn dort ein Feuer entstanden ist. Schon eine kleine Kerze, ein Streichholz, Feuerzeug oder der Funke einer Wunderkerze reichen aus, um z.B. ein Kinderspielhaus, eine Kunststoffbauplatte oder ein Kuscheltier in Brand zu stecken.
Ein besonderes Problem stellen Matratzen im Kinderzimmer dar. So brennt eine Schaumstoffmatratze schon nach einer Sekunde in Kontakt mit einem Feuerzeug oder einer Wunderkerze. Kein wesentlich besseres Ergebnis gab es bei einer Naturmatratze. Eine britische Matratze, die flammhemmend ausgerüstet sein muss, hält im Labor sogar einen mehrere Minuten langen Einsatz eines Bunsenbrenners aus.
Rauchmelder retten Leben
Um die Zahl der Brandtoten in Wohnungen zu minimieren, empfehlen die deutschen Versicherer, ebenso wie die Feuerwehr, Rauchmelder zu installieren – auch im Kinderzimmer. Diese Rauchmelder warnen nicht nur nachts vor der Gefahr im Brandfall im Schlaf zu ersticken, sondern melden auch die Gefahr aus dem Kinderzimmer frühzeitig, um die Kinder noch retten zu können. Mehr zu Thema Rauchmelder unter www.rauchmelder-lebensretter.de
Kinder müssen den Umgang mit Feuer lernen
Kinder und Jugendliche verursachen pro Tag über 20 Brände in Deutschland. Mehr als die Hälfte davon entstehen durch Kinder unter 14 Jahren. Deshalb ist es so wichtig, frühzeitig mit der Brandschutzerziehung anzufangen. Denn Kinder, die im Beisein Erwachsener verantwortungsvoll mit Feuer umgehen dürfen, werden Gefahren besser einschätzen und sich im Brandfall richtig verhalten können.
Mehr erfahren Sie unter Kind und Feuer.
Achtung!
In Kinderzimmern sollten grundsätzlich nur LED oder Energiesparlampen eingesetzt werden. Von Ihnen geht – im Gegensatz zu Glühbirnen oder Hochvolthalogenlampen – keine unmittelbare Brandgefahr aus.
Kerzen, Feuerzeuge, Streichhölzer, Wunderkerzen etc. gehören nicht ins Kinderzimmer.
Quelle: www.das-sichere-kind.de
VERHALTEN IM BRANDFALL MIT KINDER ÜBEN
Laut dem Landesfeuerwehrverband sind fast ein Drittel aller Brandopfer Kinder.
Erwachsene sollten Kinder darum spielerisch auf das richtige Verhalten im Brandfall vorbereiten. Es hat sich erwiesen, dass auch Kinder jüngerer Altersstufen gewünschte Verhaltensweisen verinnerlichen, wenn diese geübt werden, und sich dieses Verhalten in Gefahrensituationen zunutze machen können.
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich im Falle eines Brandes unter keinen Umständen irgendwo verstecken darf, sondern seine Eltern oder ältere Geschwister informieren soll. Ist ein älteres Kind allein zu Hause, sollte es wissen, dass es im Brandfall unbedingt das Haus verlassen muss. Verdeutlichen Sie, dass die Feuerwehr hilft und machen Sie Ihr Kind mit dem Aussehen eines Feuerwehrmannes in voller Uniform vertraut, damit es in einer Notsituation nicht verängstigt reagiert.
Notrufnummer 112
Damit Ihr Kind immer weiß, wie es im Ernstfall Hilfe holen kann, sollte es die Notrufnummer 112 anwenden können und seinen Namen und seine Adresse kennen. Erklären Sie Ihrem Kind, für welche Einsatzmöglichkeiten die Feuerwehr zuständig ist, z. B. bei ernsten Unfällen, Bränden, Hochwasser, etc. Üben Sie den Anruf bei der Feuerwehr mit einem Kindertelefon. Machen Sie aber gleichzeitig deutlich, dass ein Missbrauch der Notrufeinrichtung verboten ist.
Fluchtwege üben
Planen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie den Fluchtweg für den Notfall.
- sind Fenster und Türen von jedem leicht zu öffnen?
- Achten Sie darauf, dass der Schlüssel zur Eingangstür – falls diese nachts verschlossen ist – auch im Dunkeln leicht für alle Familienmitglieder zu finden ist.
- Im Notfall müssen alle schnell, aber ruhig und vorsichtig hinausgehen.
Vereinbaren Sie für den Fall eines Brandes einen Treffpunkt außerhalb des Hauses oder der Wohnung, wie Zaun, Auffahrt etc.
TIPP:
Besuchen Sie doch mit Ihrer Familie die Feuerwehr am Tag der offenen Tür, der vielerorts veranstaltet wird. Für Ihr Kind ist das spannend und Sie erfahren sicher auch viel Neues.
Quelle: www.das-sichere-kind.de
NOTRUFNUMMER 112
MIT KINDERN PRAKTISCH ÜBEN
Damit Ihr Kind immer weiß, wie es im Ernstfall Hilfe holen kann, sollte es die Notrufnummer 112 beherrschen und wissen, wie sie anzuwenden ist. Erklären Sie Ihrem Kind, für welche Einsatzmöglichkeiten die Feuerwehr zuständig ist, z. B. bei Unfällen, Bränden, Hochwasser, etc. Machen Sie aber gleichzeitig deutlich, dass ein Missbrauch der Notrufeinrichtung verboten ist.
Bevor Sie einen Notruf nachstellen, gehen Sie die “5 W´s” durch:
Wer ——— meldet? —————- Name und Adresse des Kindes
Wo ———- ist es passiert? ——– Ort, Straße, Hausnummer
Was ——— ist passiert? ———– Feuer, Unfall
Wie ——— ist die Situation? —— Verletzte Personen
Warten —- auf Rückfragen! ——– Was sagt der Feuerwehrmann
Üben Sie nun den Notruf. Sie benötigen dazu nur ein Spielzeugtelefon.
Bauen Sie Ihrem Kind eine Eselsbrücke, wie es sich die Notrufnummer ganz einfach merken kann, z. B. “1 1 2 was ist denn schon dabei” oder als Rechenaufgabe 1+1=2. Zusätzlich können Sie die entsprechenden Tasten an Ihrem Telefon beispielsweise mit Klebepunkten markieren.
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es die 112 wählt. Stellen Sie ein Gespräch nach, wobei Sie die Rolle des Feuerwehrmannes übernehmen. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind ohne die Hilfe von Mimik und Gestik mitteilen kann. Dies können Sie auch üben, indem Sie sich beispielsweise außerhalb des Blickfeldes Ihres Kindes aufstellen. So ist es zum Beschreiben der Situation wie im Ernstfall nur auf seine Sprache angewiesen. Stellen Sie gegebenenfalls gezielte Fragen.
Wiederholen Sie diese Übung mit Ihrem Kind möglichst auch an anderen Tagen, damit sich das Erlernte festigen kann.
Damit sich die Notrufnummer besser einprägt, können Eltern und Erzieher mit Kindern auch das 112 – Lied zur Melodie von „Frère Jaques“ singen:
Hilfe, Feuer! Hilfe, Feuer!
Oh es brennt. Oh es brennt.
Ruf ganz schnell die Feuerwehr, ruf ganz schnell die Feuerwehr!
1 – 1 – 2 ! 1 – 1 – 2 !
Quelle: www.das-sichere-kind.de
WIE SIE IM ERSTFALL RICHTIG REAGIEREN
Erwachsene und Kinder sollten wissen, was in einem Brandfall zu tun ist.
Feuer im Treppenhaus
Ist das Feuer im Treppenhaus, bleiben Sie in der Wohnung, schließen alle Türen, rufen die Feuerwehr (112) und warten mit allen Familienmitgliedern gemeinsam am Fenster auf Rettung.
- Flüchten Sie NICHT über das verrauchte Treppenhaus: Der Versuch kann tödlich enden.
- Legen Sie Kleidung vor die Türritzen, damit kein Rauch ins Zimmer gelangt.
- Bedecken Sie Mund und Nase mit einem feuchten Tuch, um die Lunge zu schützen.
- Gibt es in dem Raum kein Telefon, gehen Sie ans Fenster und rufen Sie um Hilfe Winken Sie mit einem farbigen Kleidungsstück, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Feuer in der Wohnung
Ist das Feuer in Ihrer Wohnung ausgebrochen, alarmieren Sie alle anwesenden Personen und verlassen Sie sofort das Haus.
- Rufen Sie die Feuerwehr (112) vom Nachbarhaus oder per Handy an, wenn Sie in Sicherheit sind. Auch Mobiltelefone ohne Guthaben können für Notrufe genutzt werden.
- Verschließen Sie beim Verlassen die Zimmertüren, damit sich das Feuer nicht so schnell ausbreiten kann.
- Bleiben Sie nicht zurück, um Papiere oder Haustiere zu retten. Erstickungsgefahr droht!
- Sollten Sie in einem Hochhaus wohnen: Benutzen Sie bei einem Brand NIE den Fahrstuhl.
Wenn die Kleidung Ihres Kindes Feuer fängt
Ersticken Sie mit einer Jacke oder einer Decke die Flammen.
- Achtung: Keine Kunststofftextilien verwenden!
- Rufen Sie den Notarzt.
- Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen möglich sind, lesen Sie hier
Ausreichend versichert?
Wenn es im Ernstfall zu einem Brand kommt, bieten Ihnen Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung wichtigen Versicherungsschutz:
- Hausratversicherung: Ersetzt werden Schäden, die z. B. durch Feuer oder aber auch Löschwasser an Einrichtungsgegenständen entstehen.
- Wohngebäudeversicherung: Ersetzt werden Schäden, die z. B. durch Feuer am Gebäude entstehen – mitversichert sind auch Aufräum- und Abbruchkosten.
- Übrigens ist der Hausrat nicht nur in den vier Wänden, sondern in der Regel mit bis zu 10 Prozent der Versicherungssumme auch auf Reisen, im Hotel oder in einer Ferienwohnung versichert. Die Aufenthaltsdauer darf drei Monate allerdings nicht überschreiten.
- Private Haftpflichtversicherung: Falls durch ihre mangelnde Aufsicht das Kind dennoch zündelt und Dritten dadurch einen Schaden zufügt, zahlt die Private Haftpflichtversicherung. Übrigens: Kinder ab 10 Jahren können auch schon selbst haften, sie sind in einer Familienhaftpflichtpolice aber mitversichert.
THERMISCHE VERLETZUNGEN
Verbrennungen entstehen nur durch offene Flammen.
Eine Schädigung, die durch Hitze entsteht – also durch heiße Herdplatten oder zu heißes Wasser – nennt man thermische Verletzung.
Thermische Verletzungen werden in drei Schweregrade eingeteilt:
I. Grades: Hautrötung
II. Grades: Hautrötung und mit Flüssigkeit gefüllte Blasen.
III. Grades: Schneeweiße oder bräunlich-schwarze Verfärbung. Da die Hitzeeinwirkung nicht überall gleichmäßig ist, finden sich meist mehrere Verbrennungsstadien nebeneinander.
Welchen Grades auch die Verletzungen sind – stets leidet der Betroffene unter starken Schmerzen.
Erste Maßnahmen
- Ruhe bewahren und das Kind beruhigen.
- Das Kind ausziehen, aber eingebrannte Kleidung nicht mit Gewalt entfernen.
- Das Kind mit kühlem Wasser abduschen (die Wassertemperatur sollte etwa 20° C betragen).
- Ist nur ein Körperteil verletzt (Hand, Arm, Bein, Fuß), genügt es die betroffene Region unter fließendem Wasser zu kühlen.
- Verbände anlegen oder in eine Rettungsfolie wickeln (Isolierdecke mit der goldenen Seite zum Kind gewandt).
- Geben Sie dem Kind nichts zu essen oder zu trinken!
- Impfbuch des Kindes einpacken (Tetanusschutz).
- Zum nächsten Kinderarzt oder ins Krankenhaus fahren oder Notruf 112 anrufen.